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„Die Bischöfe Frankreichs und das Judenstatut unter dem Regime von Vichy“

Erklärung der Reue vom 30. September 1997 in Drancy

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  • Französische Bischöfe

Keywords:

Nationalsozialismus, Katholische Kirche, Judentum, Verantwortung, Schuld, Vergangenheitsbewältigung

Abstract

Kurz vor dem Jahrestag des ersten antijüdischen Gesetzes der Vichy-Regierung unter Marschall Pétain vom 3. Oktober 1940 versammelten sich jene französischen Bischöfe, in deren Gebiet ein Sammellager zur Deportation von jüdischen Frauen, Männern und Kindern gelegen war, in der Gedenkstätte des ehemaligen Durchgangslagers Drancy bei Paris. Während einer Gedenkfeier verlas der zuständige Ortsbischof, Erzbischof Olivier de Berranger von St. Denis, im Namen seiner Mitbischöfe eine „Erklärung der Reue“. Die Gedenkstätte von Drancy erinnert an die Geschichte dieses Ortes, in dessen Baracken Zehntausende Juden auf ihren weiteren Transport zu den Todeslagern warten mußten. Insgesamt wurden aus Frankreich etwa 76 000 Juden von den Nationalsozialisten deportiert, nur etwa 2 500 überlebten. Die unheilvollen Jahre der Besetzung Frankreichs, das Zusammenspiel zwischen den deutschen Besatzern und den einheimischen Behörden bzw. Helfern und das Verhalten und Versagen der Bischöfe und der Kirche in den damaligen Jahren sind Thema der Erklärung. Ihr schlossen sich weitere Angehörige des französischen Episkopates an, ohne daß die Erklärung von Drancy ein Dokument der ganzen französischen Bischofskonferenz ist.

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Posted

1997-09-30