Jüdische Perspektiven auf den christlich-jüdischen Dialog im Spiegel von Verlautbarungen und Dokumenten
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Interreligiöser Dialog, Christentum, Judentum, Gegenseitigkeit, Verantwortung, Theologie, Nordamerika, IsraelZusammenfassung
Jehoschua Ahrens analysierte in seinem Beitrag die jüdischen Perspektiven auf den christlich-jüdischen Dialog im Spiegel theologischer und institutioneller Verlautbarungen. Er zeigte, dass sich der jüdische Zugang grundlegend vom christlichen Verständnis unterscheidet, da das Judentum keine systematische Theologie im dogmatischen Sinn kennt, sondern das Christentum vor allem im Rahmen halachischer und weltanschaulicher Diskurse reflektierte. Ahrens zeichnete die Entwicklung jüdischer Dialogbemühungen seit dem Mittelalter nach und verwies auf bedeutende Vordenker wie Jacob Emden, Samson Raphael Hirsch und David Zvi Hoffmann, die bereits vor der Shoah Grundlagen für ein respektvolles Miteinander legten. Nach 1945 wurde der Dialog unter neuen historischen Bedingungen fortgesetzt, wobei sich die Schwerpunkte zunehmend nach Nordamerika und Israel verlagerten. Ahrens hob hervor, dass aktuelle rabbinische Erklärungen wie Zwischen Jerusalem und Rom Ausdruck einer wiedererstarkten orthodoxen Dialogtradition sind, die theologische Eigenständigkeit mit partnerschaftlichem Engagement verbindet. Der Dialog diente somit nicht der theologischen Angleichung, sondern der Vertiefung des gegenseitigen Verstehens und der gemeinsamen Verantwortung für moralische und gesellschaftliche Werte.
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