Rede von Landesrabbiner Dr. h.c. Henry G. Brandt bei der ersten Begegnung „Kirchen und Rabbinerkonferenzen“ am 09.03.2006 in Berlin
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Interreligiöser Dialog, Judentum, Christentum, Schoa, Antijudaismus, Verantwortung, BildungZusammenfassung
In seiner Rede anlässlich der ersten offiziellen Begegnung zwischen den kirchlichen Spitzen der katholischen und evangelischen Kirchen und den Rabbinern Deutschlands würdigt Landesrabbiner Dr. h.c. Henry G. Brandt das Ereignis als historischen Meilenstein im jüdisch-christlichen Verhältnis. Er betont die tiefe Symbolik des Treffens in Berlin – unweit jenes Ortes, an dem die Vernichtung des europäischen Judentums geplant wurde. Mit schonungsloser Offenheit beschreibt Brandt die Herausforderungen, vor denen das jüdische Leben in Deutschland nach der Schoa stand: dezimierte Gemeinden, fehlende religiöse Infrastruktur, eine Rabbinerschaft im Wiederaufbau. Zugleich erinnert er an das „Wunder“ der Wiederbelebung jüdischer Gemeinden durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion – eine Chance, aber auch eine gewaltige Aufgabe. In seinem Appell ruft Brandt zu Geduld, gegenseitigem Respekt und tiefem interreligiösem Verständnis auf. Er mahnt die Kirchen, Verantwortung für die gemeinsame Geschichte zu übernehmen und mit Engagement und Zuwendung eine Brücke der Aussöhnung zu bauen – getragen von der Vision einer echten geschwisterlichen Partnerschaft zwischen Christen und Juden.
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