Interview mit dem Chefredakteur der Vatikanmedien Andrea Tornielli über die Wunden des Gaza-Kriegs, die Zwei-Staaten- Lösung, die Rolle der Christen und Wege zum Frieden vom 1. Mai 2024

Zusammenfassung

Der nachfolgend dokumentierte Text unterscheidet sich von den anderen dokumentierten Texten. Dieser Unterschied trifft zunächst für die Form des Interviews zu, ist jedoch besonders unter inhaltlichem und formalem Aspekt wahrzunehmen. Interviewt wird der Kustos des Heiligen Landes, der Franziskanerpater Franceso Patton. Interviewer ist der Chefredakteur der Vatikanmedien Andrea Tornielli, den besonders die Atmosphäre in Jerusalem seit dem 7. Oktober 2023 interessiert. Kustos Patton ist sehr klar in seiner Sicht der Situation, in der die Gleichgewichte zwischen Israel und dem Westjordanland zerstört seien. Dies sei eine systematische Störung, unter der besonders die Christen im Heiligen Land leiden. Für die palästinensische Bevölkerung wird als Verlust die Zahl von 35.000 Toten genannt, zu denen mehr als 15.000 Kinder gehören. Unter Hinweis auf die Nachwirkungen von Hass wird die lange Dauer der Wiederherstellung des Friedens in den Herzen betont. Als gegenläufige positive Erfahrung wird die Situation im Europa des 20. Jahrhunderts genannt, wo positive Ressourcen geteilt wurden, die zwischen Israel und Palästina fehlen. In seiner politischen Analyse weist Kustos Patton weiter auf die Notwendigkeit eines festen Termins für den Beginn der Existenz eines palästinensischen Staates hin. Dabei leugnet er nicht, dass in Gaza und im Westjordanland der Wunsch nach Auswanderung sehr präsent ist. Bei all seinem politischen Sinn leugnet er nicht, dass das Geheimnis des Bösen am Werk ist. Noch mehr spürt der Kustos die Notwendigkeit des Gebets, und er anerkennt die Unterstützung durch seinen Orden der Franziskaner nicht nur durch das Gebet, sondern auch durch konkrete wirtschaftliche Hilfe.